Können Diät und körperliche Aktivität den Ausbruch von Typ-2-Diabetes mellitus bei Risikopersonen verhindern oder verzögern?

Fazit

Diät plus körperliche Aktivität haben das Risiko einen Typ‐2‐Diabetes zu entwickeln bei Risikopersonen (mit erhöhtem Blutzucker) reduziert. Es gibt jedoch keine eindeutigen Beweise dafür, dass eine Diät allein oder körperliche Aktivität allein dieses Risiko verringert. Bezüglich aus Patientensicht wichtiger Aspekte wie Diabetes-Komplikationen, Sterberisiko, Lebensqualität oder Nebenwirkungen konnten keine Schlussfolgerungen gezogen werden, da es nicht genügend Studien gab.
 

Qualität der Evidenz

Die Evidenz, dass körperlicher Aktivität plus Diät den Ausbruch von Diabetes reduziert oder verzögert, ist von recht guter Qualität. Alle Studien wiesen jedoch Defizite auf, was die Art und Weise ihrer Durchführung betrifft und wie über zentrale Elemente berichtet wurde.12 randomisierte Studien mit 5238 Teilnehmern waren eingeschlossen. Zeitraum der eingeschlossenen Studien: bis Januar 2017.

Kontext

Menschen mit höheren Blutzuckerwerten als normal (oft als "Prä-Diabetes" bezeichnet) haben ein erhöhtes Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Gegenwärtig wird allen Personen mit diesem Risiko empfohlen, ihre Essgewohnheiten und ihr körperliches Aktivitätsniveau anzupassen. 
Diese Übersichtsstudie wurde durchgeführt, um herauszufinden, ob der Ausbruch von Typ-2-Diabetes bei diesen Risikopersonen durch eine angepasste Diät und/oder körperliche Aktivität oder beides verzögert oder verhindert werden könnte. 
Man wollte auch in Erfahrung bringen, wie sich diese Massnahmen auf relevante Ergebnisse wie Sterberisiko, Diabetes-Komplikationen, gesundheitsbezogene Lebensqualität und Nebenwirkungen auswirken würden.