Können Antidepressiva bei der Raucherentwöhnung helfen?

Fazit

Die Einnahme des Antidepressivums Bupropion erhöht die Chancen, erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören: Von 100 Personen, die versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören, wird es damit 5-7 Personen zusätzlich gelingen, sechs Monate oder länger aufzuhören. Es gibt Hinweise dafür, dass die Verwendung eines anderen Antidepressivums, Nortriptylin, ebenfalls die Erfolgschancen verbessert. 
Die Evidenz deutet nicht darauf hin, dass die gleichzeitige Einnahme von Bupropion mit anderen Mitteln zur Raucherentwöhnung (Vareniclin oder Nikotinersatztherapie) die Wahrscheinlichkeit erhöht, mit dem Rauchen aufzuhören.
Bei der Einnahme von Bupropion kann es zu Nebenwirkungen kommen, was zum Absetzen des Medikaments führen kann.

Qualität der Evidenz

Die Qualität der Evidenz, dass Bupropion bei der Raucherentwöhnung hilft, ist hoch, was bedeutet, dass weitere Forschungen diese Schlussfolgerung kaum ändern werden. Die Qualität der Evidenz ist auch in Bezug auf die unerwünschten Wirkungen von Bupropion hoch. Für andere Endpunkte ist die Qualität der Evidenz mässig oder gering. Dieser Review umfasst 115 Studien und ist aktualisiert bis Mai 2019.
 

Kontext

Einige Medikamente, die üblicherweise zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden (Antidepressiva), wurden auch daraufhin getestet, ob sie Menschen helfen können, mit dem Rauchen aufzuhören. Zwei dieser Antidepressiva - Bupropion (manchmal Zyban genannt) und Nortriptylin - werden manchmal eingesetzt, um Menschen dabei zu unterstützen, mit dem Rauchen aufzuhören. 
Diese Übersichtsarbeit untersucht, ob die Einnahme von Antidepressiva wirklich hilft, mit dem Rauchen aufzuhören (für sechs Monate oder länger), und beurteilt auch die Nebenwirkungen dieser Medikamente.